20. April 2013

The Phantom Menace

Fünfter Tag des Sommers, Erstes Jahr

Nachdem wir nun wussten, das ein Händler an diesem Tag eintreffen würde, waren wir gut vorbereitet. Unsere beiden "Soldaten" Sper und Fonab, letztere in unserer einzigen Rüstung standen in der Mitte, wir anderen jeweils links und rechts. Wir hatten frische Binden bereit gelegt und letztlich öffneten wir ein Stück der Mauer, um den Händler ein zu lassen. Doch statt des Händlers begrüsste uns ein Goblin, unsere Vorsicht war also nicht unbegründet. Sper und Fonab machten schnell kurzen Prozess mit ihm, nur für den Händler war es zu spät, wir fanden seine Leiche nicht weit entfernt und bargen sie. Wir standen regelrecht unter Schock. Weil wir schon wieder den Tod eines Gnoms miterleben mussten. Weil wir so auf den Händler gehofft hatten. Weil wir nun weiterhin im Stroh schlafen mussten.

Schnell kam der Verdacht auf, dass der Goblin nicht alleine war, doch weit und breit war kein zweiter zu sehen. Also hielten wir das Tor offen und wechselten uns bei der Wache ab, und leider wurde nun schon wieder kein Wein gekeltert. Aber die generelle Sicherheit ging vor. Wir konstruierten einen Aussichtsposten über der Stelle, an der wir die Mauer immer öffnete. Nachdem wir schon fast die ganze Nacht wache gestanden hatten, und der Morgen graute, entschieden sich Sper und Fonab, auf die Suche zu gehen.

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18. April 2013

Vorfreude auf den Händler

Vierter Tag des Sommers, Erstes Jahr

Fizzle hatte uns erzählt, dass ihm ein Händler gesagt hatte, er wolle unsere Siedlung am fünften Tag des Sommers besuchen, und so widmeten wir uns die nächsten Tage vor allem der Weinherstellung und dem Ernten von Äpfeln, um Tauschware für den Händler zu haben. Wir wollten ja nicht viel. Stroh, vielleicht etwas Erz, aber wir hatten kaum etwas an zu bieten. Praktischerweise trugen die Bäume, von denen wir Setzlinge genommen hatten, schon wieder Früchte und die herangewachsenen Apfelbaumsetzlinge Ebenfalls. Die Landwirte und die Holzfäller hatte bereits einen weiteren Hein für Fichten angelegt, diesmal jedoch den natürlichen, direkt über unserer Wohnhöhle, komplett geschlagen.

Wir experimentierten, ob wir mehr als das Fleisch der Goblins, die sich da netterweise geopfert hatten, aus den Körpern heraus holen konnten, aber die Knochen waren nicht für Rüstungsmaterial geeignet. Und, zugegeben, auch Goblinwurst ist nicht wirklich eine Delikatesse, aber die Erinnerung daran, wie wir es uns dieses Fleisch erkämpft und gesiegt haben, lies es uns viel eher geniessen. Noch kam es immer wieder zu ausfällen in der Getränkeversorgung, und unsere Notlösung für die Schlafgelegenheiten war auch nicht wirklich gut für die Moral. Um so grösser war unsere Vorfreude auf den Händler, doch es sollte anders kommen.

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17. April 2013

Wasser!

Zweiter Tag des Sommers, Erstes Jahr

Oh nein. Mit unserem feuchtfröhlichen Fest hatten wir alle Vorräte an Wein aufgebraucht, die gerade noch so üppig schienen. Fizzle machte sich gleich an die Arbeit und fing an zu Keltern, aber das dauert nunmal seine Zeit. Und so waren wir gezwungen, am, gottseidank nahe gelegenem, Brunnen Wasser zu holen. Bäh! Mich schaudert, wenn ich daran zurück denke.

Gut dass die meisten Aufgaben, die nun anfielen in unserem Berg zu machen waren. Wir köhlerten, schlachteten Goblins, die Wurst ist übrigens hervorragend, schreinerten Fackeln und leuchteten wirklich alles aus, nur Betten waren noch lange nicht in Sicht. So organisierten wir etwas um, und ich, der ich die Bettenmisere ja ein Stückweit mit zu verantworten hatte und zwei andere gaben ihre Betten zugunsten eines Gemeinschaftsschlafraumes auf und versuchten uns mit dem schlafen ab zu wechseln.

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16. April 2013

Die Schlammschlacht

Fortsetzung des ersten Tages des Sommers, Erstes Jahr

Wir alle rannten zur Mauer. Sper war nicht weit gekommen, aber untätig war sie wahrhaftig nicht. Ohne jede Waffe hielt sie zwei Goblins davon ab, in unser kleines Reich einzudringen. Die eine davon sogar war mit einem Streitkolben bewaffnet, die andere mit einer Handaxt. Ich war der erste, der zu ihrer Unterstützung kommen konnte und hatte doch nichts weiter als meine Fäuste. Denn als nur mit einer Handaxt bewaffnete Goblin schlug, offenbahrte sich, dass sie ihre Hand mit Lehm beschwehrt hatte. Und das Geräusch meiner brechenden Rippen überzeugte mich, dass dies keine schlechte Taktik war. So griff ich selbst zu zwei Klumpen Lehm. Sper, obwohl selbst schon mehrfach getroffen, lies sich nicht unterkriegen und durch die frische Unterstützung offensichtlich angefeuert, teilte sie der Goblin mit dem Streithammer so heftige Schläge dass die Knochen ihres Arms splitterten. Doch Goblins sind ebenfalls zäh, es hielt sie nicht davon ab, orientierungslos mit dem Hammer herumfuchteln in dem verzweifelten Versuch, einen Schlag zu platzieren. Letzlich stürzte sie und unser Augenblick des Triumphs liess uns unversichtig werden, so dass die andere Goblin einige heftige Schläge austeilen konnte. Während ich taumelte, kamen nun Fonab, die mit ihrer Holzfälleraxt bewaffnet war und Ble hin zu und es war keinen Augenblick zu früh, denn die Goblin mit der Handaxt erwischte mich am Bein und ich konnte nun definitiv nicht mehr weiter kämpfen. Auch Sper blutete mittlerweile recht heftig und auch wenn sie selbst es zu ignorieren schien, rief Fonab ihr zu, sie solle sich jetzt selbst versorgen, bevor wir noch Verluste hätten. Während wir zu unserem Lager humpelten und uns Gegenseitig unsere Verletzung behandelten, dauerte es nicht mehr Lange, bis Siegesschreie zu hören waren. Sie trafen nicht lange nach uns ein, und mussten auch erst einmal kleinere Verletzungen behandeln.

Gleich darauf lief Sper und Fonab wieder los um die Goblin Leichen herein zu holen und unsere Mauer wieder zu versiegeln. Doch danach wurde nur noch gefeiert. Ble hatte die leichter bewaffnete Goblin erwischt und Fonab hatte den Goblin mit dem Streitkolben erwischt. Wir anderen waren uns schnell einig und fragten unsere Heldinnen Fonab und Sper, ob sie nicht unsere Kampfelite werden wollten, sozusagen die ersten Sprossen einer jungen Armee. Und sie stimmten zu. Auch ich wurde gefeiert. Nicht nur für meinem Beitrag beim eigentlichen Kampf, sondern zum ersten mal erhielt ich auch Danke dafür, dass ich mich so Verteidigungsmassnahmen konzentriert hatte und letztlich sogar die Tatsache, dass wir mehr Binden herstellen konnten, da wir keine Laken für Matrazen brauchten, hatte sich nun als Glücksfall heraus gestellt. Unser Weinkonsum an diesem Abend war Legendär und viele von uns schliefen an Ort und Stelle in der grossen Halle ein.

Doch leider wurde er auch noch aus einem anderen Grund zu einer Legende.

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15. April 2013

Wir sind berühmt!

Erster Tag des Sommers, Erstes Jahr

Der erste Tag des Sommers war ein grossartiger Tag. Noch bevor wir richtig wach waren, hörten wir Rufe von der Mauer her. Rufe von Gnomen. Wir beeilten uns zu ihnen zu eilen und ein Stück Mauer zu entfernen, um sie hinein zu lassen. Drei Gnome präsentierten sich uns und erzählten, das man viel über unsere neue Siedlung geredet hatte, und sie alle aus verschiedenen Gründen eine neue Heimat suchten. Wir waren ganz aufgeregt und baten sie in unsere neue grosse Halle, wo wir mit altem, gereiften Himbeer- und frischem Apfelwein auf ihre Ankunft anstiessen. Zuerst erzählte uns Sper ihre Geschichte. Auch ihre Heimat war durch Mants zerstört worden und im Gegensatz zu uns zerstreuten sich die Überlebenden in alle Windrichtungen, um in anderen Siedlungen weiter zu leben. Auf die Frage, was sie denn besonders gut könne, meinte sie;

"Rüstungen schmieden".

Aber da wir noch nicht einmal Erz hatten, bot sie sich an, alle Arten von Anfallenden Arbeiten zu erledigen. Sper wahr eher Wortkarg, aber sehr beflissen, und sie fing auch gleich an, denn in der Aufregung hatte sich niemand mehr darum gekümmert, unsere geöffnete Mauer wieder zu schliessen.

Als nächstes stellte sich uns Bero vor. Er war ein geborener Miener und hatte seine Heimat verlassen, weil es dort keine ungeschürften Adern mehr in den Mienen gab, und er sich noch viel zu Jung für das Gnadenbrot fühlte. Fizzle dagegen war gestählter Holzfäller, der hoffte, sich in unserer jungen Siedlung mehr einbringen zu können, als in seiner alten Heimat mit ihren festgefahrenen Strukturen. Zum Beispiel hatte er eine Vorliebe dafür, Wein zu keltern, aber das lies man ihn in seinem früheren Zuhause nicht. Das brauchte er bei uns wirklich nicht zu befürchten.

Sper

Spier

Rüstungsschmiedin

Bero

Bierò

Bergbauer

Fizzle

Fissl

Holzfäller

Noch bevor wir uns überlegen konnten, wie wir es nun mit den Zimmern und Betten machten - wir hatten ja noch immer kein Stroh für neue Betten - hörten wir Kampfgebrüll von der Mauer. Und eine der Stimmen gehörte eindeutig einem Goblin.

Fortsetzung folgt

14. April 2013

Der Wein und die Halle

Elfter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Noch vor dem Mittagesssen, hatte ich unser Yak geschlachtet, und Tillie stellte die Nadel her. Aber nicht nur dass wir hatten ja noch weitaus mehr Knochen, und aus dem Schädel kreierte sie einen eindrucksvollen, furchterregenden Helm. Wir waren sehr beeindruckt, und sie meinte sie kann aus Knochen noch mehr herstellen, zum Beispiel einen leichten Schulterpanzer, aber jeweils nur etwa eines pro geschlachtetem Yak. Auch die in Betrieb genommene Schneidere stand ganz im Zeichen zu erwartender Kämpfe, und konzentrierte sich darauf, Binden für Verletzungen her zu stellen. Die Binden der Gnome sind legendär, heilen sie doch in kurzer Zeit oft schwerste Verwundungen. Natürlich gab das Yak nicht nur Knochen, sondern auch auch Haut für Leder und Fleisch und begannen deshalb damit eine Küche, eine Sattlerei- und, nicht ganz unwichtig, eine Brauerstation zu bauen.

Zwölfter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Die Küche war bald fertig, und auch die Brauerei nahm gegen Nachmittag ihre Arbeit auf. Äpfel, die für Wein viel Besser geeignet waren als zum Essen, hatten wir ja nun genug. Nur Brot konnten wir ohne Weizen nicht herstellen, und so würden wir die Yakwurst direkt essen müssen. So gut, wie es nun lief, entschieden wir uns, uns endlich vom Lager zu verabschieden und für usnere Zusammenkünfte eine Halle einzurichten und den Rest des Tages werkelten die Hölzler und die Steiner an Möbeln für die Halle, die die Bergleute aus unserem Berg geschnitten hatten.

Download des Spielstands am Morgen des elften Tages
Download des Spielstands am Morgen des zwölften Tages

13. April 2013

Etwas mehr als eine Woche ist vorbei

Sowohl im der Geschichte, als auch im realen Leben.
Vor kurzem las ich einen Artikel im englischsprachigen Magazin Gamasutra zu den speziellen Punkten, die man bei Spielen für Kinder beachten sollte. Ein Abschnitt stach für mich da hervor, in dem beschrieben wurde, wie man beim erzählen einer Geschichte immer Raum für die Fantasie lassen sollte, da Kinder geborene Geschichtenerzähler sind, und eine Geschichte nicht nur gleichzeitig erfahren, sondern selbst ausschmücken und ausbauen wollen. Interessanterweise scheint der Mensch, um so älter, desto mehr realistisch und bis ins kleinste Detail beschriebene Geschichten erzählen will. Science Fiction und Fantasy, so stiefmüttlerlich behandelt, das man nicht einmal deutsche Kategoriebegriffe hat werden eher pubertierenden Jugendlichen zugerechnet, und bevor Herr der Ringe auf die Leinwand kam, hatte das Genre dort keine Chance.

Nun, ich scheine da etwas zurückgeblieben, denn für mich stellt es einen erheblichen Mehrwert dar, mir diese Persönlichkeiten und Dialoge für meine Gnome einfallen zu lassen und hier zu erzählen. Vielleicht ist es auch das, was das typische Bild von "Nerds" und "Geeks" heute ausmacht, die Beschäftigung mit Medien, die viel Raum für die eigene Fantasie zulassen. Jedenfalls war das engere Verhältnis, das man zu seinen Gnomen hat, im Gegensatz, zum Beispiel zu den Bewohnern einer Insel in Tropico, über die man eigentlich mehr erfahren kann als über die Gnome in Gnomoria, ein viel unpersönlicheres Verhältnis, da man weniger mit dem Individuum zu tun hat. Ich weis noch, wie ich das Treiben auf meiner Insel mal auf Augenhöhe betrachtete, und dann bei einem vorbeilaufendem Kind auf die Profilkarte klickte. Und Erfuhr, dass sie gerade erst ihre Mutter verloren hatte, und wie sehr sie das schmerzt. Das gibt Meldungen wie: "Vergangenes Jahr starben 6 Bewohner aufgrund schlechter medizinischer Versorgung" eine ganz andere Bedeutung. Viele der erzählten Geschichten sind übrigens mehr vom Spiel inspiriert, als manch einer glauben könnte. So war Dacches am zweiten Tag tatsächlich schlecht gelaunt und auf der Frage weshalb, kam ich zu dem Ergebnis, das Gnome sich ohne Arbeit im Spiel nicht wohl fühlen. Als Engle in der Schlucht verschwand? Da geriet nicht Dacches in Panik sondern ich, und so stimmt die erzählte Geschichte fast mit der Realität überein.

Aber das Spiel mit der Erzählung hier zu verbinden hat nicht nur erfreuliche Nebenwirkungen. Ich habe eigentlich schon gut eine Woche gar nicht mehr gespielt. Ein Tag im Spiel ist, obwohl ich immer wieder Screenshots und Notizen mache, schnell rum, und so bin ich schon beim 5. Tag des Frühlings, und je weiter ich mich vom eigentlichen Spiel entferne, desto schwieriger wird es auch, die Geschichte dann noch im richtigen Zusammenhang und motiviert zu schreiben. Ich werde wohl bald eine weitere Welt generieren und dann parallel zu dieser Spielen. Das kann ich dann vieleicht sogar auf einem anderen Rechner machen. Ich habe aus beruflichen Gründen seit kurzem einem Mac Mini und bastelte, ganz Nerd über mehrere Stunden und mit viel Geduld, das OS X so zurecht, dass ich das Windows Spiel Gnomoria darauf spielen kann.

The things I do for love...

Die Nadel im Knochenhaufen

Zehnter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Tatsächlich hatten wir es geschafft, fast alle Arbeitsstationen einzurichten. Engle, die ja schon ein gutes Auge für Schwachstellen bewiesen hatte, kontrollierte unsere Festung und auch ich machte einen letzten Kontrollrundgang. Dadurch konnte ich allerdings kein Yak schlachten, so das wiederum Tillie, die sich dafür bereit erklärt hatte, keine Nadel aus den Knochen machen konnte. Das war letztlich der einzige Grund, warum wir nicht alles schafften.

Am Abend meinte ich dann dennoch zuversichtlich in die Runde:
"Ich bin froh, das wir bald richtige Betten haben!"

"Wie kommst du darauf?"

fragte Ble.

"Naja, jetzt haben wir ja so gut wie alles, was wir dafür brauchen? Die Station zum Schreinern, den Webstuhl, einen Schneidertisch..."

"Mein lieber Dacches"
,
unterbrach mich Ble,
"Betten brauchen Matrazen, und Matrazen brauchen eine Füllung, und was wir an Stroh haben, würde gerade für zwei Matrazen reichen, und dafür müssten alle anderen ihre Strohbetten aufgeben."

"Oh, und wir haben keinen Weizen ausgesäht, weil ihr bei der Befestigung geholfen habt."

erkannte ich matt und man sah mir an, dass ich auch etwas unglücklich war.

"Ja. Genau. Wir werden morgen aber ein Feld einrichten, denn mit den Apfelbaumsetzlingen sind wir ja erstmal fertig, es wird aber schon noch einige Zeit dauern. Vielleicht können wir ja Strohballen mit einem fliegenden Händler tauschen?"

"Dann sollten wir aber auch was zum tauschen parat haben. Dann heist es wohl, die nächsten Tage mit der Apfelernte verbringen." überlegte ich. "Der Hain, den wir doch noch integrieren konnten, träg schon wieder Früchte."


Als ich mich anschliessend wieder auf mein Stroh begab, fragte ich mich, ob es so eine gute Idee war, die Bauern zu überreden, ganz andere Dinge zu tun. Und mir war klar, dass es nicht nur mir so ging...

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12. April 2013

Es werde Licht.

Neunter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Am Vortag, während wir alle beim Anpflanzen des neuen Apfelbaumheins halfen, kam das Thema der zu erwartenden Angriffe wieder auf. Wir entschlossen uns, eine Bürgerwehr zu Gründen und uns in Verteidigung zu üben, aber wir machten noch keine weiteren Pläne. Fonab war so voller Enthusiasmus für diese Idee, dass sie gleich die kupferne Rüstung anlegte, die sie aus Hearthgrowl gerettet hatte. Wir alle amüsierten uns sehr, als wir sahen, dass sie diese nicht einmal zum schlafen ablegte.

Wir hatten noch über 100 Setzlinge und mussten nun doch feststellen, dass es auch mit vereinten Kräften unmöglich schaffen konnten, alle in einem angemessenem Zeitrahmen zu pflanzen. Da wir aber nun einige Erfahrung mit der Befestigung gesammelt hatten, beschlossen wir, den ursprünglichen, natürlichen Apfelhein zu integrieren, und alle gingen an ihre ursprünglichen Aufgaben zurück. Ich half jedoch bei der Mauer und tatsächlich dauerte es nur einen halben Tag, die Abgrenzung zu sichern. Als wir zurück kamen, wurden wir von einem rauchigen Flackern begrüsst, Gelberr hatte die ersten Fackeln produziert, und Fonab berichtete uns, dass sie morgen je eine Werkbank zum Metzgern, Knochenschnitzen, zum Weben und zum Nähen zu Bauen.

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11. April 2013

Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.

Siebter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Ich und Engle arbeiteten am sechsten Tag an der südwestlichen Grenze an einer Mauer, als ich plötzlich Engle nicht mehr sehen konnte. Dann erhaschte ich jedoch eine Bewegung - und fror vor Schreck ein, Engle war offensichtlich in die Schlucht gefallen, und ich hatte es gerade noch sehen können. Mein Herz raste, und ich rannte um unsere ganze, mittlerweile fast vollständige Befestigung herum und als ich unsere Siedlung erreichte, musste ich erst einmal wieder zu Atem kommen. Doch noch bevor ich mich genug erholt hatte, sah ich niemand anderen als die unverletzte Engle mit einer frischen Tasse Wein in der Hand in der kleinen Gruppe, die mich erwartungsvoll an sah.

"Engle.", jappste ich, "du bist ja unverletzt?"

"Ja, wieso soll ich verletzt sein?"

"Ich hab gesehen, wie du in der Schlucht verschwunden bist, und ... bist du nicht gestürzt?"

"Von welcher Schlucht redet Ihr eigentlich?"
mischte sich Ble ein.

"Die über unserem Brunnen."

"Wir sollten wirklich anfangen, Namen zu vergeben. Wenn Engle wirklich gestürzt wäre, und du erst hättest umschreiben müssen, wo, hätten wir wertvolle Zeit verloren."

"Aber was ist denn nun wirklich passiert, ich hab dich doch in der Schlucht verschwinden sehen?"
richtete ich mich erneut an Engle.

"Nicht viel, wir waren so weit fertig und hab gesehen, dass es noch einen Weg von Oben zu unserem Brunnen gibt, und hab es gleich ausprobiert. Ich hab Tillie schon Bescheid gegeben, dass sie da einen Flecken übersehen hat. Sie ist schon dran, den Zugang weg zu spitzen."

"Nicht dass ich nicht froh wäre, dass dir nichts passiert ist, aber könntest du mir das nächste mal kurz Bescheid geben, was du vor hast? Du hast mich ganz schön erschreckt!" erwiderte ich etwas ärgerlich.

"Wir sind alle übermüdet", schlichtete Ble, "Hoffentlich haben wir bald richtige Betten."


Nun ging auch ich mir etwas Wein holen. Erst als wir am Abend beisammen sassen, konnte ich auch mit den anderen über das Missverständnis lachen. Thina hatte eine kleine Köhlerei fertig gestellt, während wir an der Mauer arbeiteten, aber Gelber meinte, das wir noch nicht genügend Fichten geschlagen hätten und das Buchenholz zu kostbar zum verkohlen sei. Dass er aber auch nicht einfach den Hein über unserer Wohnhöhle abholzen wolle, sondern Bli und Theart erst Setzlinge nehmen sollten. Es würde also noch eine ganze Weile dauern, bis wir unsere Siedlung, und später die Befestigung und die Mienen gut ausleuchten könnten. Eunut regte an, dass er und Tillie sich weiter in den Berg gruben, in der Hoffnung, etwas Erz oder vielleicht sogar ein paar Edelsteine parat zu haben, wenn einer der fliegenden Händler bei uns vorbei käme, doch wir anderen wollten damit lieber noch warten, auch wenn es in Hearthgrowl wohl nur ein, zwei mal vorgekommen ist, wollten wir es dennoch nicht riskieren, die Untoten der Berge zu wecken. Ich selbst hatte noch nie einen zu Gesicht bekommen, aber ich weiss noch, wie mich einer meiner Freunde einmal in die Tiefen des Berges, zu einem versiegelten Mienenschaft führte, wo ein Golem sein Unwesen trieb. Es war unheimlich, wie er selbst keine Geräusche zu machen schien, aber seine Schritte laut wieder hallten, und als sie etwas schneller auf uns zu kamen, rannten wir trotz der Mauer zwischen uns und dem Golem schnell in die höheren Stockwerke.

Nachdem am Vortag schon fast fertig mit den wesentlichen Teilen unserer Befestigung waren, den Weg zum Apfelhein liessen wir natürlich frei, ging es am siebten Tag ruhig zu, wer konnte und an der Befestigung geholfen hatte, spannte heute aus. Gegen Abend sah ich dann nach meinen Yaks, und stellte erfreut fest, dass wir Nachwuchs hatten. Das Kleine war mindestens schon mindestens einen Tag alt, und ich gramte doch ein wenig, dass ich meine eigene Arbeit vor lauter Befestigung vernachlässigt hatte. Wir vereinbahrten, dass wir alle, soweit möglich, den Bauern beim planzen der Abpfelbaumsetzlinge helfen würden, und gingen zu Strohbett. Froh, einen Tag gehabt zu haben, an dem wir nicht einfach irgendwo vor Erschöpfung zusammen gebrochen sind.

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Download des Spielstands am Morgen des 7. Tages

10. April 2013

Dann wollen wir mal ein Auge zudrücken - oder Zwei

Fünfter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Es ist schon eine wunderbare Erfahrung, wie schnell wir vorankommen, wenn wir an einem Projekt zusammen arbeiten. Der Wall war im Westen, Norden und Osten eigentlich so gut wie fertig, sah man von dem kleinen Stück am Apfelhein ab. Doch die Südseite brachte neue Herausforderungen. Im Südwesten würde unsere Abgrenzung an der Schlucht beginnen, die bis zu unserer Wasserstelle hinunterreichte, aber diese endete noch auf an der Kante eines steilen Hügels. Schliesslich entschieden wir uns, fast auf der ganzen südlichen Seite auf etwa dieser Höhe die Schrägen zu entfernen, denn das ist letztlich schneller als eine Mauer zu bauen und an Tal war nicht wirklich viel zu gewinnen, wenn wir eine andere Variante gewählt hätten.

Auch die Apfelflanzungen kamen gut voran, aber die anstrengende Arbeit forderte ihren Tribut. Je weiter die Mauer wurde, desto weiter mussten wir auch zur Baustelle laufen, und, in Kombination mit unseren unangenhemen Strohbetten, war es soweit, dass oft gar nicht mehr den ganzen Weg bis zu unseren Zimmern gingen, sondern oft an Ort und Stelle einschliefen. Natürlich fiel deshalb auch unser allabendliches Miteinander aus.

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9. April 2013

Der Wall wächst

Vierter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Unser Projekt machte gute Fortschritte, im Westen und im Norden hatten wir bereits ein gutes Stück gesichert. Doch nun kamen wir zum Osten und nun wurde klar, dass ich unseren Bauern zu viel versprochen hatte. Im ganzen abgesteckten Gebiet gab es keinen Apfelbaumhain. Der einzige in erreichbarer Nähe war direkt ausserhalb einer Enge, die wir zumauern wollten. Interessanterweise waren es nicht die die Bauern, die es zuerst kommentierten, sondern Fonab, mit einem einzigen, verächtlich gesprochenem Kommentar;

"Ingeneur, hä?"

"Ja, nicht Holzler wie du. Sorry, dass ich die Welt nicht mit deinen Augen betrachte."

Wieder einmal versuchte sich Ble als Stimme der Vernunft:
"Beruhigt euch, wenn wir noch ein wenig warten, um diese Enge zu schliessen, können ich und Theart Setzlinge nehmen und dabei gleich die Äpfel ernten."

"Und wir könnten gleich die Stämme fällen, dann müssen wir in Zukunft nicht immer wehmütig auf die prall mit Äpfeln stehenden Bäume schauen."
meinte Eunat, doch ich versuchte den Elan der Holzfäller zu bremsen:

"Nein, wenn wir, nachdem die Setzlinge gepflanzt sind, noch Zeit haben, dort Bäume zu fällen, können wir den Flecken Land vielleicht auch noch dazu gewinnen, wir sollten das erst entscheiden, wenn die Setzlinge genommen sind und wir sehen, ob wir mit allem anderen weit genug sind."

"Dann haben wir hier wohl nicht viel zu tun."

"Ja, überlassen wir dem Herrn Ingeneur das Feld, oder besser den Hain, wir beide haben eh besseres zu tun."
meinte Fonab und lief Richtung Dorf davon. Die Art, wie Verachtung, die in dem Wort Ingeneur lag, liess mich Schaudern. Eunat zuckte mit den Achseln.

"Sie hat Recht, wir müssen an den Werkbänken arbeiten, sonst bekommen wir nie richtige Betten."
und folgte ihr.

Als wir gegen Abend zurück kamen, konnten wir sehen, dass sie gute Arbeit geleistet hatten, eine richtig gut ausgestattete Werkbank für Schreinerarbeiten stand da, aber von den beiden war nicht viel zu sehen, sie hatten sich schon ins Stroh fallen lassen.

Download des Spielstands am Morgen des 5. Tages

8. April 2013

Und so beginnt es

Dritter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Es ist unglaublich. Wir sind nun zu siebt dabei, uns einen grossen Bereich einzugrenzen, Die beiden Bergbauern entfernen die Erde dort, wo jemand eindringen könnte, die beiden Baumeister errichten Mauern, dort wo es nötig ist, und die Bauern und ich unterstützen mal die eine, mal die andere Partie bei ihrer Aufgabe. Selbst die Holzfäller helfen ab und zu mit, wenn ein Baum einer geplanten Mauer im Weg steht. Aber es ist auch nicht wirklich einfach. Neben meiner Arbeit muss ich immer wieder die Wege ablaufen, um sicher zu stellen, dass mein Plan fehlerfrei ist, und ich habe eigentlich meinen vollen Einsatz versprochen. Die anderen haben mich in ihre hohen Künste eingewiesen, doch im direkten Vergleich brauche ich immer noch doppelt so lange. Und am Abend war ich fix und fertig.

Die Holzfäller hatten gegen Mittag die beiden Werkbänke für die Steinmetzarbeiten fertig gestellt und gegen Mittag lieferten sich die Hölzler mit den Steinern (Bergbauern) ein Rennen darum, wer am schnellsten einen Stuhl fertig stellen kann, den wir für das Sägewerk, na ja eigentlich mehr eine weitere Arbeitsstation, brauchten. Obwohl die Steiner einen Vorsprung hatten, holten die Hölzler sie ein. Ich bekam nicht mehr viel von unserem allabendlichen Lagertreffen mit, denn ich fiel wie tot ins Stroh, doch als ich am nächsten Morgen aufstand, stellte ich fest, dass ein paar von uns die Nacht durch gearbeitet hatten, und das Sägewerk bereit stand. So ein wenig freundschaftliche Rivalität scheint doch recht gut für die Moral zu sein.

7. April 2013

Schlecht geschlafen

Zweiter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Während wir gestern noch Stolz auf unsere Leistungen waren und nach etwas mehr Wein unserem "Königreich" einen Namen gaben, schlugen wir bei der Namensgebung etwas über die Stränge und nannten es "The Crucification Kingdom". Doch heute waren alle etwas schlechter gelaunt. Wir können uns alle die Strohbetten noch so schön reden, die Realität holt uns doch schon nach einer Nacht ein. Ich hatte heute wieder sehr wenig zu tun, meine offizielle Aufgabe ist die Tierpflege, und bei gerade mal zwei Yaks, die brav in ihrem Gehege grasen, ist der Aufwand dafür natürlich lächerlich. Und zu tragen gibt es auch nicht viel, wir hatten gestern vereinbart, dass wir erst einmal mit den Klumpen aus Dreck oder Lehm leben können, und es wichtigere Aufgaben gibt. Ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen und hielt mich die meiste Zeit im Lager auf, wo ich nicht nur zusehen konnte, wie erst Engle und Thina zwei improvisierte Werkbänke bauten, sondern auch noch, wie Phonab und Gilbert begannen, Bretter her zu stellen, die wir für die zukünftigen Werkbänke brauchten.

Auch unsere beiden Bergleute hatten zuerst nichts zu tun, und so schlug ich ihnen vor, an diversen Hügeln die Zugänge ab zu tragen, so dass dort niemand entlang kann. Die Bauern sammelten Setzlinge und die Holzfäller fällten anschliessend die Bäume oder halfen bei der Herstellung von Brettern, ja sie bauten sogar zwei Stühle. Als wir uns dann alle am Abend im Lager versammelten und ich den anderen meine Pläne für die Eingrenzung und Absicherung eines Bereiches für unser Reich unterbreitete, kam alles zusammen, das Verdrängen der latenten Bedrohung, die unverarbeitete Trauer über unsere Brüder und Schwestern, die in Hearthgrowl gestorben waren, die unangenehme Schlafgelegenheit und nicht zuletzt meine Untätigkeit, und das ich mich eh schon dafür schämte, machte es nicht einfacher.

Tillie machte den Anfang:
"Wir sollen oberirdisch und auf deine Anweisungen hin Mauern bauen und am Fuss der Berge die Wege entfernen, wie hast du sie genannt, diese 'Rampen'? Wer hat dich eigentlich zum Chef erklärt? Aber schon klar, Chef ist immer der, der den anderen beim Arbeiten zuguckt."
kommentierte sie laut und zynisch zugleich.
Ich fühlte mich in die Defensive gedrängt und wurde selbst ziemlich laut:
"Das ist nicht gerecht, ihr habt alle Talente, die ihr jetzt zum Aufbau einsetzen könnt, ich habe kaum etwas zu tun, aber ich hab dafür mein Gehirn zermartert, und ja, ich habe eines,..."
fügte ich schnell ein, als ich sah wie Thina mit gekräuselten Lippen zum sprechen ansetzte,
"... und das ist es, was ich für die Gemeinschaft tue. Ihr könnt natürlich einfach eine rechteckige Mauer bauen, wenn ihr denkt, dass ihr dafür Zeit habt, aber wenn wir es so machen, wie ich es vorschlage, können wir statt dessen ein ziemlich grosses Gebiet abstecken und haben immer noch Zeit für alles andere, und ohne die Furcht vor irgendwelchen Überraschungen im Nacken."
"Du warst doch in der Ausbildung zum Ingeneur in Hearthgrowl, richtig?"

fragte Fonab, offensichtlich nicht so erhitzt wie wir anderen.
"Ja, warum fragst du?"
"Ach, nichts, nur so."

Antwortete sie.
"Ein Vorschlag zur Güte;", intervenierte Eunut,
"Wir folgen deinem Plan wenn du, Ble und Theart mit helfen. Und ich will richtigen Einsatz sehen."
Ein Hoffnungsschimmer. Wenn Ble und Theart mit machen würden, würde nicht nur mein Projekt anlaufen, ich hätte endlich etwas Sinnvolles zu tun und wäre ausserdem wieder Teil eines Teams.
"Aber wenn wir das machen, dann können wir erst einmal nichts aussähen, und das kann sich schnell Rächen!", warf Theart ein. Meine Hoffnungen schwanden, und richtete mich schon auf eine weitere Verhandlungsrunde ein, als Ble, der sich bislang aus der ganzen Diskussion heraus gehalten hatte zum ersten mal heute Abend sprach:
"Ich sehe das so: Wenn wir nach Schema F vorgehen, müssen wir jetzt aussähen und Pflanzen, was das Zeug hält, aber wenn wir wirklich, wie Dacches sagt, eine ziemlich grosse Fläche gewinnen können, dann müssen wir uns auch erstmal nicht auf unsere eigene Landwirtschaft verlassen. Aber es muss sich wirklich lohnen. Dacches, kannst du das versprechen?"
Ich war erleichtert.
"Ja, das kann ich, wir bekommen ein vielfaches der üblichen Fläche."

Was für ein Narr ich doch war, so leichtfertig Versprechungen ab zu geben.

6. April 2013

The Crucifixion Kingdom

Erster Tag des Frühlings, erstes Jahr

Oder: "Das Kreuzigungs-Königreich"

Nein, das hat keinen religiösen Bezug, im Gegenteil. Meine Gnome, neun an der Zahl, sind die letzten Überlebenden ihrer Heimat, Hearthgrowl (Herdrumpeln), die von Mants, intelligente Ameisen in der Grösse von Gnomen, zerstört wurde. Der Name, den die Gnome ihrer neuen Heimat gegeben haben, so kurz nach der fast vollständigen Auslöschung, war bei den sonst so friedlichen Bergarbeitern von dem Gedanken an Rache geprägt.

Wenn ein Leser die Karte spielen möchte, kann er es mit folgenden Einstellungen:

Seed:105314855
Grösse:Huge (Riesig)
Voreinstellungen ansonsten alle auf Default (Standard).

Unsere Ankunft

Ein Berg. Unser Führer liess uns mitten auf einem Berg mit unserem ganzen Hab und Gut stehen. Gerade mal Neun von uns hatten die Mant-Invasion von Hearthgrowl überstanden. Zumindest hatten wir von dort oben etwas Aussicht und es gab genug Fläche, so dass ich zusammen mit Ble eine Weide für unsere beiden Yaks abstecken konnte.
"Gut, dass wir ein weibliches und ein männliches Tier retten konnten, wir können zumindest hoffen, dass die beiden sich vermehren".
Grübelte Theart, die andere Bäuerin. Nachdem wir uns ein wenig umgesehen hatten schlug Tillie vor, dass wir nicht einfach ins Tal hinab steigen, sondern uns gleich eine Wendeltreppe bis zum Grund graben. Ich fand die Idee nicht sehr gut, doch Eunut übernahm schon die Führung;
"Komm Tillie, was wir zeigen Dacches mal, in welchem Element Gnome zu Hause sind."
und tatsächlich schafften sie es in nicht einmal zwei Stunden, die rund vierzehn Meter, neun Stockwerke, tief zu graben.. Das motivierte uns Andere dann auch, etwas zu tun. Wir alle erkundeten die Landschaft um uns herum. Ble und Theart sammelten erste Früchte, während Fonab und Gelberr berichteten, dass wir gute Haine an Birken und Fichten hätten, aber das Apfelbäume kaum in der Nähe zu finden waren. Gnome ohne Apfelwein? Wie sollte das gehen, brauchten wir doch Wein wie Menschen Wasser. Natürlich, Wasser könnten wir auch trinken und Engle oder Thina, unsere Baumeister, stellten in den nächsten Tagen auch einen Brunnen in der Schlucht auf, doch wie die Yak Milch ist dass eher eine Notlösung.

Während alle ihren früheren Tätigkeiten entsprechende Aufgaben erledigen konnten, konnte ich kaum helfen. Mir fehlte die praktische Ader, die sonst für uns Gnome so typisch ist und war angehender Ingeneur in Hearthgrowl, aber leider noch nicht in die Weihen der modernen Technik eingeweiht. Normalerweise helfe ich überall aus, vor allem wenn es etwas zu transportieren gibt, aber in den ersten Tagen gab es für mich noch nicht viel zu tun. So umkreiste ich immer wieder unseren Berg und überlegte, wie wir unsere neue Heimat schützen könnten, denn in einem Punkt war ich sicher, auch wenn die anderen es vielleicht noch verdrängten: Wir würden nicht lange in frieden leben können, spätestens wenn die Kunde über unsere neue Siedlung herum ging, würden auch die falschen Stellen davon erfahren. Die Mants hielten keinen Kontakt zu den anderen intelligenten und weniger intelligenten Rassen. Aber sie sandten Kundschafter aus, und wehe, diese berichten den anderen von Reichtümern - oder auch nur Nutztieren, und schon konnte man sich darauf verlassen, dass kurze Zeit darauf Invasionskommando anrückte. Der sicherste Weg, uns so lange wie möglich zu halten, würde sein, uns ein Gebiet abzustecken, das wir in einer angemessenen Zeit mit Mauern umzäunen können. Ich hielt vor allem Ausschau nach natürlichen Verbündeten, steilen Hängen oder Schluchten wie die unserer Notwasserversorgung, um Diese nutzen konnten.

Als ich abends zurück kehrte, staunte ich nicht schlecht. Unsere Bergleute hatten genug Schwung, um in einem Rutsch für jeden von Uns ein Zimmer zu mienen und dem Berg eine Halle für unsere Arbeitsstationen und einen Lagerraum abzutrotzen und unsere Baumeister, Engle und Thina hatten für jeden von uns ein nettes Strohlager eingerichtet. So konnte die erste Nacht kommen. Und das beste? Eunut und Tillie waren auf Granit gestossen, ohne extra danach Mienen zu müssen. Während wir im neuen Lager zusammen sassen und mit unseren letzten Wein vor'm zu Bett gehen anstiessen, planten wir den kommenden Tag.

Unsere Gründer

Ble

Bli

Bauer

Theart

θart

Bäuerin

Tillie

Tilli

Bergbauerin

Eunut

Iúnàt

Bergbauer

Dacches

Däcktsches

Tierpfleger, Erzähler

Fonab

Phoneb

Holzfällerin

Gelberr

Gilbèrr

Holzfäller

Engle

Ingl

Baumeisterin

Thina

θina

Baumeisterin

θ = englisches "th"

Gnomoria

Ich will nicht viele Worte über mich verlieren, denn es gibt bereits andere Blogs, die zum Beispiel meine Arbeit als "Indipendent Gamedeveloper" oder "Indy", unabhängige Spieleentwicklerin) oder meine Beziehung zu virtuellen Welten beschreiben. Dank dieses Berufes und dieser Interessen bin ich nicht nur treue Steam-Kundin, sondern auch sehr an Spielen interessiert, die eben nicht von den grossen Firmen wie Electronic Arts, Activision, Ubisoft, Rockstar und anderen stammen. Valve, der Anbieter von Steam, sieht das wohl ähnlich und hat eine Möglichkeit für Indies geschaffen, Spiele über ein Umfragewerkzeug, Greenlight, Valves Kundenkreis zu präsentieren, und beliebte Spiele an zu bieten. Die Spiele müssen dabei noch nicht einmal fertig entwickelt sein. Und so bin ich auf Gnomoria gestossen. Ich bin generell eine Freundin von Aufbauspielen, Die Siedler, als Brettspiel oder die davon inspirierten Computerspiele in der dritten und vierten Version gehören zu meinen absoluten Lieblingen.

Als ich Gnomoria das erste mal startete, hatte ich noch keine Ahnung, das dieses unfertige Spiel, ohne Toneffekte, ohne Animationen und mit "Darstellern" die immer nur von vorne zu sehen sind, die Siedler Reihe vom Thron in meinem Herzen stossen würde, an dem schon Tropico ein wenig rütteln konnte. Gnomoria ist dabei nicht ohne Inspiration entstanden, wie auch das Spiel Towns, das fast die gleiche Geschichte hat (das Spiel, nicht im Spiel) ist die Hauptinspiration das Spiel "Dwarf Fortress", das ich noch nicht kannte, und wohl auch nie wirklich gespielt hätte. Dwarf Fortess verhält sich zu üblichen Spielen in etwa wie die Linux Konsole zu einem iMac, Gnomoria liegt in diesem Bild ungefähr auf Ebene von Windows. Dwarf Fortress hat gar keine grafische Oberfläche, auch wenn es ein paar Ergänzungen von Fans gibt, um die Welt halbwegs grafisch dar zu stellen. Die Benutzerschnittstelle soll, vielen Kritikern nach zu Urteilen, eine extrem hohe Lernkurve beinhalten. Das Spiel ist bereits seit gut 10 Jahren in der Entwicklung, ohne das eine Beendigung dieser Alpha Phase jemals geplant ist, denn der Entwickler hat sich zum Ziel gesetzt, das Spiel immer weiter zu perfektionieren. Nein, nicht in Grafik und Bedienung, sondern im Grad der Simulation und der Möglichkeiten, und mit diesem Ziel hat er so viele Fans gewonnen, dass er von deren Spenden mittlerweile gut leben und an Dwarf Fortess hauptberuflich arbeiten kann. Was so viele Menschen anzieht ist die enorme Tiefe der simulierten Welt. Dennoch träumten viele Fans von einer zugänglicheren Version, wie auch die Entwickler von Towns und Gnomoria, mit dem Unterschied, dass diese dann begannen, diesen Traum zu verwirklichen. Sie waren darin übrigens nicht alleine, auch das Indiespiel schlechthin, Minecraft, entsprang dieser Motivation, ging aber von der Gott- in die Egoperspektive.


Offizielles Logo, Version vom offiziellen Forum.

Und auch wenn Gnomoria nicht ganz die Tiefe von Dwarf Fortress hat, zieht es einen doch gänzlich in seinen Bann. Auf den ersten Blick ein Aufbauspiel mit einer Grafik, die nicht einmal der Qualität des Neunziger-Jahre Spiels Siedler 3 das Wasser reichen kann, schlägt es dieses tausendfach mit seiner Individualität, denn im Gegensatz zu den Anonymen Siedlern, die sich einfach durch das Bauen von Wohnhäusern "zeugen" lassen, lebt Gnomoria von Individuen, und man hat auch nie all zu viele, so dass man sich intensiver mit dem einzelnen Gnom auseinandersetzt, und schnell eine "Beziehung" aufbaut, wenn man ihm ein Quartier und den Gnomen eine grosse Halle baut. Man hat auch keine vorgegebenen Gebäude, einzelne Arbeitsstationen kommen dem noch am nächsten. Man definiert Bereiche, z.B. als Gemeinschaftsraum, individuelles Zimmer, Krankenhaus, die möglichst prunkvolle grosse Halle, Felder usw. Im Endeffekt wird jede Welt (entstanden aus einer "Runde") völlig einzigartig und wie sehr manchen die Gnome ans Herz wachsen, zeigt sich schon darin, dass viele Spieler zum Beispiel Grabstätten errichten, auch wenn es dafür keine Motivation in der Spielmechanik gibt... im Gegenteil, fehlen die dafür benötigten Ressourcen doch eventuell wo anders. Manches spielt sich auch mehr in Textform ab. Kämpfe zum Beispiel werden aufgrund der rudimentären Grafik gerade einmal durch ein Symbol über den Figuren angezeigt, manchmal sieht man auch, dass sie etwas verlieren oder sich eine neue "Waffe" schnappen, oft das was am nächsten liegt, aber in einem "Ereignis-Logbuch" kann man detailliert sehen, wie der Kampf abgelaufen ist... und welche Verletzungen sich wer zu gezogen hat.

Doch da Zeigen, nicht Beschreiben, immer noch das beste ist, und nur durch (er)spielen geschlagen wird, will ich in diesem Blog die Geschichte meiner siedelnden Gnome, reichlich bebildert, erzählen.