11. April 2013

Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.

Siebter Tag des Frühlings, erstes Jahr

Ich und Engle arbeiteten am sechsten Tag an der südwestlichen Grenze an einer Mauer, als ich plötzlich Engle nicht mehr sehen konnte. Dann erhaschte ich jedoch eine Bewegung - und fror vor Schreck ein, Engle war offensichtlich in die Schlucht gefallen, und ich hatte es gerade noch sehen können. Mein Herz raste, und ich rannte um unsere ganze, mittlerweile fast vollständige Befestigung herum und als ich unsere Siedlung erreichte, musste ich erst einmal wieder zu Atem kommen. Doch noch bevor ich mich genug erholt hatte, sah ich niemand anderen als die unverletzte Engle mit einer frischen Tasse Wein in der Hand in der kleinen Gruppe, die mich erwartungsvoll an sah.

"Engle.", jappste ich, "du bist ja unverletzt?"

"Ja, wieso soll ich verletzt sein?"

"Ich hab gesehen, wie du in der Schlucht verschwunden bist, und ... bist du nicht gestürzt?"

"Von welcher Schlucht redet Ihr eigentlich?"
mischte sich Ble ein.

"Die über unserem Brunnen."

"Wir sollten wirklich anfangen, Namen zu vergeben. Wenn Engle wirklich gestürzt wäre, und du erst hättest umschreiben müssen, wo, hätten wir wertvolle Zeit verloren."

"Aber was ist denn nun wirklich passiert, ich hab dich doch in der Schlucht verschwinden sehen?"
richtete ich mich erneut an Engle.

"Nicht viel, wir waren so weit fertig und hab gesehen, dass es noch einen Weg von Oben zu unserem Brunnen gibt, und hab es gleich ausprobiert. Ich hab Tillie schon Bescheid gegeben, dass sie da einen Flecken übersehen hat. Sie ist schon dran, den Zugang weg zu spitzen."

"Nicht dass ich nicht froh wäre, dass dir nichts passiert ist, aber könntest du mir das nächste mal kurz Bescheid geben, was du vor hast? Du hast mich ganz schön erschreckt!" erwiderte ich etwas ärgerlich.

"Wir sind alle übermüdet", schlichtete Ble, "Hoffentlich haben wir bald richtige Betten."


Nun ging auch ich mir etwas Wein holen. Erst als wir am Abend beisammen sassen, konnte ich auch mit den anderen über das Missverständnis lachen. Thina hatte eine kleine Köhlerei fertig gestellt, während wir an der Mauer arbeiteten, aber Gelber meinte, das wir noch nicht genügend Fichten geschlagen hätten und das Buchenholz zu kostbar zum verkohlen sei. Dass er aber auch nicht einfach den Hein über unserer Wohnhöhle abholzen wolle, sondern Bli und Theart erst Setzlinge nehmen sollten. Es würde also noch eine ganze Weile dauern, bis wir unsere Siedlung, und später die Befestigung und die Mienen gut ausleuchten könnten. Eunut regte an, dass er und Tillie sich weiter in den Berg gruben, in der Hoffnung, etwas Erz oder vielleicht sogar ein paar Edelsteine parat zu haben, wenn einer der fliegenden Händler bei uns vorbei käme, doch wir anderen wollten damit lieber noch warten, auch wenn es in Hearthgrowl wohl nur ein, zwei mal vorgekommen ist, wollten wir es dennoch nicht riskieren, die Untoten der Berge zu wecken. Ich selbst hatte noch nie einen zu Gesicht bekommen, aber ich weiss noch, wie mich einer meiner Freunde einmal in die Tiefen des Berges, zu einem versiegelten Mienenschaft führte, wo ein Golem sein Unwesen trieb. Es war unheimlich, wie er selbst keine Geräusche zu machen schien, aber seine Schritte laut wieder hallten, und als sie etwas schneller auf uns zu kamen, rannten wir trotz der Mauer zwischen uns und dem Golem schnell in die höheren Stockwerke.

Nachdem am Vortag schon fast fertig mit den wesentlichen Teilen unserer Befestigung waren, den Weg zum Apfelhein liessen wir natürlich frei, ging es am siebten Tag ruhig zu, wer konnte und an der Befestigung geholfen hatte, spannte heute aus. Gegen Abend sah ich dann nach meinen Yaks, und stellte erfreut fest, dass wir Nachwuchs hatten. Das Kleine war mindestens schon mindestens einen Tag alt, und ich gramte doch ein wenig, dass ich meine eigene Arbeit vor lauter Befestigung vernachlässigt hatte. Wir vereinbahrten, dass wir alle, soweit möglich, den Bauern beim planzen der Abpfelbaumsetzlinge helfen würden, und gingen zu Strohbett. Froh, einen Tag gehabt zu haben, an dem wir nicht einfach irgendwo vor Erschöpfung zusammen gebrochen sind.

Download des Spielstands am Morgen des 6. Tages
Download des Spielstands am Morgen des 7. Tages

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